Technik, Infrastruktur und IT im Fokus: Mehr als 300 Bedienstete, darunter vorwiegend zivile Beschäftigte, kümmern sich bei der Polizei Sachsen täglich um hochmoderne Systeme. Drei Kollegen berichten über ihren Beruf.
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IT-Jobs bei der Polizei Sachsen – am digitalen Puls
Karrieremöglichkeiten in der IT gibt es viele – doch die Polizei Sachsen ist als Arbeitgeber einzigartig. Denn hier finden Fachleute aus Bereichen wie Informatik, Nachrichten- und Elektrotechnik einen Job mit gesellschaftlicher Verantwortung. Mit ihren Fähigkeiten machen die IT-Profis im Polizeiverwaltungsamt (PVA) moderne Polizeiarbeit überhaupt erst möglich.
Vincent hat für jedes (informationstechnische) Problem ein offenes Ohr
Was machen eigentlich unsere Polizistinnen und Polizisten, wenn zum Beispiel eine Störung im Funknetz auftritt? Auf diese Frage hat Vincent eine Antwort: »Ich arbeite im Service Desk der IuK-Leitstelle. Bei uns laufen alle Anfragen von Nutzern ein, egal, wie groß oder klein das Problem ist. Entweder wir können diese direkt lösen, oder steuern das an andere Bereiche unserer Behörde.«
Die IuK-Leitstelle befindet sich am Standort Leipzig des Polizeiverwaltungsamtes. 24 Stunden täglich, sieben Tage die Woche gehen Anfragen beim Service Desk ein.
Auch für die Leitstellensysteme sowie für den Digitalfunk von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und anderen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS) ist das Referat 43 »Anwenderbetreuung, Autorisierte Stelle Digitalfunk« zuständig.
Die Anfragen, die Vincent telefonisch entgegennimmt und in einem Ticketsystem verwaltet, sind vielfältig. Zum Beispiel gibt es bei Großeinsätzen von Polizei und Rettungskräften für Vincent und sein Team viel zu tun: Mobile Basisstationen müssen organisiert und Funkgruppen für den Digitalfunk bereitgestellt werden.
Vincent im Interview
Außerdem müssen Netzwerk, Server und Clients rund um die Uhr überwacht werden. Im Optimalfall verhindert das Team eine Störung, bevor die Nutzerinnen und Nutzer überhaupt etwas bemerken. Sollte es doch einmal zu einer Störung kommen, übernimmt die IuK-Leitstelle das Notfallmanagement, damit die Technik so schnell wie möglich wieder funktioniert.
Bis zu 60 Anrufe nimmt Vincent täglich entgegen, auch E-Mails müssen beantwortet werden. Beim Polizeiverwaltungsamt ist er zwar erst seit einem Jahr, als ausgebildeter IT-Systemelektroniker kann er Anfragen aber bereits routiniert bearbeiten. »In kniffligen Situationen sollte man einen kühlen Kopf bewahren und die Aufgaben strukturiert und lösungsorientiert angehen.« Dennoch hat Vincent seinen Einstieg bei der Polizei Sachsen bislang nicht bereut: »Ich mag die Abwechslung und dass man zusammen an einer Lösung arbeitet, damit die Beamten sowohl im Einsatz als auch im Innendienst ihre Arbeit machen können.«
Jobs für IT-Profis – das Polizeiverwaltungsamt (PVA) im Porträt
Das Polizeiverwaltungsamt (PVA) sorgt als zentraler IT-Dienstleister dafür, dass die IT der sächsischen Polizei rund um die Uhr, sieben Tage die Woche, 52 Wochen im Jahr reibungslos funktioniert.
Kleiner Einblick gefällig? Zwei Rechenzentren, 130 Technikstandorte und über 3.400 Server sowie eine eigene Polizei-Cloud sorgen für den ausfallfreien Betrieb der Hard- und Software. Die brauchen wir, damit die 15.000 Computer (davon etwa 8.000 Notebooks in den Streifenwagen und Büros) auch richtig laufen. Manchmal braucht es aber doch noch etwas in der Hand. Darum sind in unseren Dienststellen und Einrichtungen rund 4.900 Drucker im Einsatz – einige davon in unserer eigenen Druckerei für Flyer und andere Produkte.
Mit unseren 16.000 Festnetztelefonen haben wir immer einen kurzen Draht. Dazu kommen noch 4.300 Smartphones. Im Dienst stehen den Polizistinnen und Polizisten 44.500 Digitalfunkgeräte zur Verfügung. Um beim Einsatz den Überblick zu behalten, können Live-Bilder beispielsweise aus dem Polizeihubschrauber über 50 Bildübertragungsempfänger und die dazugehörigen Mediensysteme in die Lagezentren, aber auch auf polizeiliche Smartphones übertragen werden. Außerdem betreut und entwickelt das Team im PVA über 350 Applikationen und Fachverfahren weiter.
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Backoffice statt Frontend – Tobias und sein Team legen die Grundlagen für effiziente Polizeiarbeit
Unsere Arbeitsmittel bestehen nicht nur aus Uniform, Streifenwagen oder Schutzhelm. Auch digitale Hilfsmittel stehen den Kolleginnen und Kollegen im Einsatz und in der Verwaltung zur Verfügung. Das Referat 45 »Applikationen« des Polizeiverwaltungsamtes kümmert sich um den Großteil der über 300 Software-Produkte der sächsischen Polizei. Hier arbeitet Polizeikommissar Tobias: Er ist Arbeitsgruppenleiter in der audiovisuellen und forensischen Polizeiarbeit.
Tobias sucht gemeinsam mit seinem Team nach Lösungen, um die Polizeiarbeit digital und effizient zu gestalten. Geplant ist zum Beispiel eine Software zur Tatortdokumentation. »Das machen wir nicht mehr herkömmlich mit Papier und Stift, sondern inzwischen in 3D.« Ein weiteres Projekt ist die Automatische Spracherkennungslösung (ASEL). Vernehmungen oder Diktate werden über die ASEL-App per Smartphone oder auf dem Computer verschriftet. Das spart eine Menge Zeit. »Hier etablieren wir einen deutschlandweiten Standard, der sogar schon das Interesse von Europol auf sich gezogen hat.«
Tobias im Interview
Bei jedem Projekt müssen vorab erst einmal die Wünsche und Vorstellungen der Anwender eingesammelt werden, damit am Ende auch ein sinnvolles Produkt auf die Straße kommt. Und schließlich müssen die Anwender in Schulungen auf den Einsatz der neuen Software vorbereitet werden. Auch das organisiert Tobias.
Der Polizeikommissar arbeitet eng mit Experten aus Wirtschaft und IT zusammen. Denn bei der Arbeit zählen nicht nur polizeiliche Kenntnisse, sondern auch Erfahrungen aus Informationstechnik, Programmierung und Projektmanagement.
Tobias mag seinen Job, denn damit unterstützt er Kolleginnen und Kollegen im gesamten Polizeibereich und hilft dabei, die Arbeit effizienter zu machen: »Damit sie sich um ihre eigentliche Tätigkeit kümmern können und nicht nur um Papierkram.«
Schnittstelle zwischen Applikationen und Anwendern – bei Jakob laufen die Fäden zusammen
Ein ziviler Kollege von Tobias ist Jakob. Er arbeitet als Sachbearbeiter Testmanagement im Referat Applikationen des Polizeiverwaltungsamtes. Denn jegliche Art von Software oder Programmversion wird vor ihrem Einsatz auf Herz und Nieren geprüft. »Wir testen zum Beispiel regelmäßig verschiedene Browser, fachliche Anwendungen wie die elektronische Vorgangsakte oder auch den Polizei-Messenger – eigentlich so ziemlich alle Applikationen, die bei der Polizei Sachsen verwendet werden.«
Als Applikationsoperator kümmert sich Jakob außerdem um die Planungs- sowie Test- und Fehlermanagement-Software. Diese hält er up to date und gibt Kolleginnen und Kollegen Schulungen.
Den Einstieg in die IT der Polizei Sachsen fand er vor zwei Jahren über ein Praktikum im Rahmen einer Umschulung zum Fachinformatiker Systemintegration. »Was mich zur Polizei gebracht hat, war der Gedanke, dass ich den Polizeivollzugsbeamten, die draußen auf der Straße stehen, ein Stück weit Büroarbeit erleichtern oder vielleicht sogar abnehmen kann, sodass diese in Zukunft mehr Zeit für die Bürger haben.«
Eine Herausforderung in seiner täglichen Arbeit ist die besonders gesicherte Software-Umgebung, denn IT-Sicherheit ist bei der Polizei besonders wichtig. Dennoch macht ihm sein Job viel Spaß. »Mir gefällt die Abwechslung. Außerdem arbeite ich eng mit vielen anderen Fachbereichen und Behörden zusammen. Da einige Anwendungen künftig von vielen Bundesländern einheitlich genutzt werden sollen, geht der Austausch bis hin auf Bundesebene.«
Jakob im Interview
Jakob organisiert die entsprechende IT-Infrastruktur, verwaltet und plant die Nutzer und Clients im Testnetzwerk und stellt diese für Testläufe bereit. Das Testen selbst übernehmen dann allerdings Applikationsbetreuer, welche sich mit der jeweiligen Software genau auskennen.
Bewerbung und noch mehr Einblicke
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